Archiv der Kategorie: Berichte

Politische Gefangene in Indonesien

Leider hält auch die neue indonesische Regierung unter Joko Widodo an der Praxis fest, friedliche Demonstranten wegen „Rebellion“ zu langjährigen Haftstrafen zu verurteilen. Auch Johan Teterissa sitzt inzwischen seit 8 Jahren im Gefängnis, weit ab vom Wohnort seiner Familie.

Amnesty International und andere Organisationen haben am 29. Juni 2015 einen weiteren Appell an die indonesische Regierung gerichtet, alle gewaltlosen Demonstranten, die ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und Gewissenfreiheit wahrgenommen haben, unverzüglich freizulassen.

Rosen für El Salvador

Foto: Christian Beier
Foto: Christian Beier

Tja, bei diesem Lächeln waren die Rosen für die Damen von Welt am Sonntag natürlich ruckzuck weg. Christian Beier vom Solinger Tageblatt kam glücklicherweise früh genug vorbei, um noch ein paar abzulichten. Das „Frühlingserwachen“ der Ohligser Werbegemeinschaft bot bei Supersonnenwetter mal wieder eine tolle Kulisse für unseren Infostand am Weltfrauentag, die Fußgängerzone war rappelvoll. Wer sich vor Ort nicht entscheiden konnte die Petition gegen das absolute Abtreibungsverbot in El Salvador zu unterschreiben, kann das gerne online nachholen:

El Salvadors absolutes Abtreibungsverbot aufheben

Schön auch, dass unser Rollup für Johan Teterissa für Aufmerksamkeit sorgte. Einige Passanten sprachen uns an und fragten nach dem Stand der Dinge. Leider entwickelt sich die Situation unter dem neuen indonesischen Präsidenten und Hoffnungsträger Joko Widodo nicht wie von Menschenrechtsorganisationen erhofft. Momentan zielt er vor allem auf die Innenpolitik ab und versucht als starker Mann gegen Korruption Härte zu zeigen, was zwar prinzipiell begrüßenswert ist, aber auch dazu führt, dass die Situation politischer Gefangener wie Johan Teterissa ganz unten auf seiner Agenda stehen. Aber wir bleiben natürlich dran!

Weihnachtsdürpel 2014

AI-WDuerp04Zum zweiten Mal fand der Ohligser Weihnachtsdürpel im stimmungsvoll beleuchteten Park neben der evangelischen Kirche statt. Wir waren wie jedes Jahr mit selbstegmachter Marmelade, Plätzchen und dem beliebten Kuchen im Glas am Start. Unterschriftenlisten, Spendendose und die neuen Amnesty-Jahreskalender durften natürlich auch nicht fehlen. So verbinden wir gerne das Adventliche mit dem Hilfreichen. Danke auch an die vielen Besucher, die was Leckeres mitgenommen und ihre Unterschriften dagelassen haben! Wir freuen uns aufs nächste Jahr und wünschen eine schöne Adventszeit!

Ai Weiwei für Redefreiheit und gegen staatliche Willkür

AI-Kino_AiWeiwei
v.l.: Daniela Tobias, Dr. Tania Becker, Helmut Eckermann, Prof. Heiner Roetz.

Am 2. Dezember hatten wir Prof. Heiner Roetz und Dr. Tania Becker zu unserem Film-Abend über Ai Weiwei zu Gast. Ein spannendes und nachdenkliches Gespräch bildete den Schlusspunkt unserer diesjährigen Filmreihe „Kino für Menschenrechte“. Besonderer Dank gilt allen Referent_innen, die sich 2014 Zeit für die Fragen unseres Publikums genommen haben und natürlich auch den Besuchern, die sich darauf eingelassen haben.

Das Solinger Tageblatt berichtete am 6. Dezember:

Amnesty International wird Film-Reihe fortsetzen

„Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, hätte ich nicht gewusst, dass Katzen Türen öffnen können“, erzählt Ai Weiwei der Dokumentarfilmerin Alison Klayman. Im Atelier des chinesischen Konzeptkünstlers leben 39 Katzen, die darauf warten, dass ein Mensch ihnen die Türe nach draußen öffnet, während die vierzigste einfach auf die Klinke springt. Auch Ai Weiwei war jemand, der nicht darauf warten wollte, dass sich der chinesische Staat den Prinzipien der Demokratie und Meinungsfreiheit gegenüber öffnet. Er legte seinen Finger in die Wunden und bezahlte einen hohen Preis dafür.

Die Solinger Gruppe von Amnesty International zeigte „Ai Weiwei – never sorry“ am Dienstag Abend im Forum der VHS in der Reihe „Kino für Menschenrechte“ und hatte zwei Kenner der chinesischen Kunstszene zum anschließenden Gespräch zu Gast: Prof. Heiner Roetz von der Ruhruniversität Bochum und Dr. Tania Becker von der HU Berlin. Dass der chinesische Künstler mometan kein öffentliches Thema mehr ist, zeigte sich auch am schwachen Besucherinteresse. Gerade einmal 20 Stühle waren besetzt. „Im Film, der mit der Freilassung Ai Weiweis nach 3-monatiger Haft im Jahr 2011 endet, sehen wir noch einen optimistischen Menschen, der glaubt, etwas für sein Land erreichen zu können. Aber er ist heute ein gebrochener Mann, der immer noch unter Hausarrest steht und kaum mehr die Kraft für Interviews aufbringt“, erklärt die Kunstwissenschaftlerin Tania Becker. „Die Arbeit von Amnesty International und anderen Menschenrechtsorganisationen ist enorm wichtig“, betont Heiner Roetz. „Aufmerksamkeit ist der beste Schutz vor Willkür.“ Kritisch sieht der Sinologe relativistische Ansichten mancher Kollegen. „Da wird mit chinesischer Kultur argumentiert, der man keine westlichen Werte überstülpen könne. Wir sprechen hier aber von massiven Menschenrechtsverletzungen. Da geht es um einen  Machtapparat, nicht um Kultur.“

Am Konzept der Kino-Reihe will die Amnesty-Gruppe auch 2015 festhalten. „Jeder Film wirft Fragen auf, und wir finden es sehr wichtig, dem Publikum nach der Vorführung ein Gespräch mit sachkundigen Referenten anzubieten“, so Helmut Eckermann, Sprecher der Gruppe. Im neuen Jahr geht es am 14. April mit dem Spielfilm „Geliebtes Leben“ aus Südafrika weiter.


Hinweis: Im ST erschien eine gekürzte Version des Textes von Daniela Tobias. Das Film-Programm für 2015 finden Sie
HIER.

Bunte Banner in Berlin

AI Berlin25. Januar 2014: Zum dritten Jahrestag der ägyptischen „Revolution des 25. Januar“ reisten auch fünf Mitglieder unserer Solinger Gruppe nach Berlin, um sich symbolisch hinter die Ägypterinnen und Ägypter zu stellen, die sich unermüdlich für die Achtung der Menschenrechte stark machen. Unter dem Motto „Für Ägyptens Zukunft: Gewalt stoppen, Kritik zulassen.“ sendete ein bunter Demonstrationszug mit etwa 500 Nofretete-Bannern ein Zeichen der Solidarität in das Land am Nil.
Warum diese Nofretete-Banner? Einige ägyptische Aktivisten malen und sprühen ihre Forderungen als Graffiti an die Wände Kairos und kommentieren das politische Geschehen mit Farbe und Pinsel. Wir wollen sie mit ihren Mitteln und Motiven unterstützen. Quer durch Deutschland haben Amnesty-Mitglieder und Unterstützerinnen und Unterstützer im vergangenen Jahr Stoffbahnen mit einem Motiv des ägyptischen Künstlers El-Zeft bemalt – die Nofretete mit der Gasmaske.

Nach der Auftaktkundgebung auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor mit Selmin Çalışkan, Generalsekretärin von Amnesty International, und Hoda Salah, deutsch-ägyptische Publizistin und Frauenrechtsaktivistin, zog eine Demo mit 500 Nofreteten und einer Trommelgruppe zur Abschlussaktion vor die ägyptische Botschaft. Dort wurden Amnestys Forderungen überreicht.

Bericht mit Film und Bildern

Lasst uns Freunde sein

Das diesjährige Motto des Kultur- und Umweltfests „Leben braucht Vielfalt“ war ein Aufruf, den Mevlüde Genc kurz nach dem Brandanschlag auf ihre Familie vor 20 Jahren an alle Menschen richtete: „Lasst uns Freunde sein!“

Wir haben dieses Motto zum Anlass genommen, wieder einmal Post für Johan zu sammeln. Johan Teterissa ist ein Häftling aus Indonesien, den wir seit mehreren Jahren „betreuen“, das heisst, die Regierung immer wieder daran erinnern, dass Amnesty International den ehemaligen Lehrer für einen politischen Gefangenen hält, der lediglich sein Recht auf freie Meinungsäußerung in friedlicher Weise wahrgenommen hat.

Danke an 34 Unterzeichner, die sich für Johan mit ihrer Postkarte eingesetzt haben!

lbv_AI_7843

Außerdem haben wir zwei weitere Banner für die Aktion “500 Nofreteten für Ägyptens Zukunft” bemalt, die im Januar aus ganz Deutschland in Berlin zu einer Kundgebung zusammengebracht werden, um auf die Situation der Frauenrechte in Ägypten aufmerksam zu machen. Danke auch hier an alle fleissigen Maler!