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Weihnachtsdürpel 2015

AI_WDuerp03Auch in diesem Jahr ist die Solinger Gruppe von Amnesty International beim Ohligser Weihnachtsdürpel am Start. Er findet wieder in gemütlicher Runde im Wittenbergpark hinter der evangelischen Kirche statt.

4. – 6. Dezember 2015
Freitag:    15.00 – 21.00 Uhr
Samstag: 11.00 – 21.00 Uhr
Sonntag:  11.00 – 18.00 Uhr

Besuchen Sie unsere Hütte: Wir haben wieder selbst gemachte Plätzchen und Marmeladen für Sie. Der Erlös aus dem Verkauf kommt unserer Arbeit im Einsatz für die Menschenrechte zugute.

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Indonesien erlesen

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Silke Höttges liest aus Andrea Hiratas Roman „Die Regenbogentruppe“, übersetzt von Peter Sternagel, © Hanser Berlin im Carl Hanser Verlag München 2013

Eine leicht überforderte Mutter, die den ersten Schultag ihres Sohnes vorbereitet: Schultornister, Schreibzeug, Schultüte, Sportsachen, Bastelsachen, usw. und das alles bitte nicht schwerer als 10% des Körpergewichts – gut, dass der Junge etwas übergewichtig ist – macht summa summarum knapp 400 €. Geht doch.

Diesen überraschenden Kontrast wählte Silke Höttges als Einstieg in die Lesung aus dem Roman „Die Regenbogentruppe“ des indonesischen Autors Andrea Hirata. Dort fehlt es an fast allem, insbesondere am zehnten Schüler, der am ersten Schultag für den Fortbestand der Dorfschule Voraussetzung ist. Aber er kommt, wenn auch mit Verspätung. Woran es den Schülern jedoch niemals mangelt sind Wissensdurst und Freude am Lernen.

Silke Höttges wählte Szenen aus, die am Beispiel des kleinen Lintang die Entbehrungen verdeutlichen, die der Junge und seine bitterarme Familie auf sich nehmen, um ihm den Traum vom Lernen zu ermöglichen. Auch die Lehrerin, die unermüdlich versucht ihre Schüler zu begeistern, spielt eine zentrale Rolle in dem Roman und ist das Alter Ego von Andrea Hirata, dessen Lebensmotto „Do I inspire you?“ in Indonesien großen Wiederhall findet.

Die Amnesty-Gruppe verband die Lesesequenzen mit Informationen über Indonesien, die Beziehungen zwischen Deutschland und dem Inselstaat und über den Fall von Johan Teterissa, den unsere Gruppe seit 2009 betreut.

Die Lesung fand auch aus Anlass der Frankfurter Buchmesse statt, bei der in diesem Jahr Indonesien Gastland ist. Zahlreiche Bücher indonesischer Autoren wurden deswegen jetzt ins Deutsche übersetzt.

Am 1. Dezember zeigen wir in unserer Reihe „Kino für Menschenrechte“ den Dokumentarfilm „The act of killing“, den Joshua Oppenheimer 2012 in Indonesien mit den Mördern des Militärputschs von 1965 gedreht hat. Derzeit ist der Nachfolgefilm „The look of silence“ in den Kinos, der die Perspektive der Opfer einnimmt. Wir freuen uns auf einen spannenden Abend und den Besuch von Karl Mertes von der Deutsch-Indonesischen Gesellschaft Köln, die bereits seit 1950 Brücken nach Südostasien schlägt.

Kino: La misma luna

„La misma luna – derselbe Mond“ ist der dritte Film unserer Reihe „Kino für Menschenrechte 2015“ und führt uns an die mexikanisch-amerikanische Grenze.

La misma luna. Quelle: Fox searchlight pictures
La misma luna. Quelle: Fox searchlight pictures

Der neunjährige Carlitos lebt in Mexiko bei seiner Großmutter, da seine Mutter in Los Angeles illegal als Hausmädchen arbeitet, um die Familie zu unterstützen. Seit vier Jahren hat er sie nicht mehr gesehen. Als die Großmutter stirbt, beschließt er, allein zu seiner Mutter zu reisen und beschreitet damit einen steinigen Weg: Zunächst passiert er die Grenze in einem Auto versteckt, verbringt die Nacht in einem Lager für illegale Arbeiter, arbeitet zeitweise auf einer Tomatenplantage und in einer Imbissküche, bis eines Tages der große Moment gekommen ist, an dem er seine Mutter zu treffen hofft. Für die mexikanischen Arbeitskräfte ist der Kampf um die Arbeitserlaubnis seit vielen Jahren ein brisantes Thema und der Film verarbeitet dies auf besonders menschliche und mitfühlende Weise, ohne ins Politische zu gehen. „La Misma Luna“ zielt auf die essentielle Bedeutung der familiären Bande eines jeden Menschen ab. (Quelle: Blickpunkt: Film)

Die Geschichte wurde mit bekannten mexikanischen Schauspielern verfilmt und lief in Mexiko sehr erfolgreich. Welche Rolle solche scheinbar unpolitischen Filme für die dortige Gesellschaft spielen und wie sich die tieferliegenden Hintergründe dieser anhaltenden Migrationsbewegung darstellen möchten wir mit dem Referenten José Rodrigo Alcántara Serrano diskutieren. Er arbeitet als Dozent an der katholischen Fakultät der Uni Münster.

La misma luna
Spielfilm, Mexico/USA 2007, 112 Min.

Dienstag, 20. Oktober 2015, 19:00 Uhr
Forum der Bergischen VHS Solingen, Mummstr. 10
Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Weitere Infos zu unserer Filmreihe:
amnesty-solingen.de/kino-fuer-menschenrechte-2015

Lesung „Die Regenbogentruppe“

Plakat_IndonesienINDONESIEN ist Gastland der Frankfurter Buchmesse 2015. Amnesty International lädt ein zu einer Lesung mit Silke Höttges, Hintergrund-Informationen und offener Gesprächsrunde.

Andrea Hirata
Die Regenbogentruppe
Übersetzt von Peter Sternagel
© Hanser Berlin im Carl Hanser Verlag München 2013

9. Oktober 2015
19:00 Uhr im Atelier Gleis 3
Alexander-Coppel-Str. 34

Das Recht auf Bildung ist für den indonesischen Autor Andrea Hirata zu einem Lebensthema geworden. In seinem international erfolgreichen autobiographisch geprägten Roman beschreibt er den Alltag in einer armen Dorfschule in den 1980er Jahren trotz aller Härten mit viel Witz und Wärme.

Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Kino: Mit Michael Mittermeier nach Burma

Unser zweiter Film aus der Reihe „Kino für Menschenrechte“ ist „This Prison Where I Live“, ein Dokumentarfilm aus Burma mit dem deutschen Comedian Michael Mittermeier.

Zarganar_quer_rgbZarganar ist der bekannteste Komiker Burmas. Doch in einem Land, dessen Bürger seit Jahrzehnten von einer brutalen Militärjunta unterdrückt und mundtot gemacht werden, kann das Reißen von Witzen lebensgefährlich sein. Das musste Zarganar am eigenen Leib erfahren, als er 2007, ohnehin mit einem Berufsverbot belegt, dem britischen Dokumentarfilmer Rex Bloomstein ein Interview gab, in dem er die Situation anprangerte. Daraufhin wurde er zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt.

Rex Bloomstein begibt sich zusammen mit dem deutschen Comedian sowie Burma- und Zarganar-Unterstützer Michael Mittermeier auf die abenteuerliche Suche nach Zarganar. Der erste Teil des Films ist ein eindringliches Porträt des Komikers sowie der jüngeren Geschichte des Landes. Der zweite Teil dokumentiert den frustrierenden Versuch Bloomsteins und Mittermeiers, die sich als Touristen ausgeben, zu Zarganar vorzustoßen. Ein bewegender Appell an die Freiheit.

HillerichAls Gast für das anschließende Publikumsgespräch konnten wir Marcus Hillerich, photomoregraphy.de gewinnen. Der Solinger Lehrer und Weltreisende war 2011 in Burma, als die Regierung die ersten 600 politischen Häftlinge freiließ, darunter auch Zarganar. Er steht in Kontakt mit burmesischen Oppositionellen und hat ein Buch über seine Reiseerfahrungen und die politischen Umwälzungen geschrieben.

This Prison Where I Live
Dokumentarfilm, GB/Deutschland 2010, 90 Min.

Dienstag, 12. Mai 2015, 19:00 Uhr
Forum der Bergischen VHS Solingen, Mummstr. 10
Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Weitere Infos zu unserer Filmreihe:
amnesty-solingen.de/kino-fuer-menschenrechte-2015

Umzug in den Südpark

Alles neu im April: Nachdem unsere monatlichen Treffen viele Jahre im Café Courage stattfanden, verlegen wir unseren Treffpunkt ab dem 1. April in den Südpark. Im kreativen Umfeld der Güterhallen hoffen wir auf neue fruchtbare Kontakte und eine lebendige Nachbarschaft. Die Termine bleiben wie gehabt:

1. Mittwoch im Monat um 19:30 Uhr
Lebenshilfe im Südpark
Alexander-Coppel-Str. 19-21
Eingang zum Portugiesischen Zentrum, Seminarraum 1. Etage,
Aufzug vorhanden

Da sich gelegentlich ein Termin verschieben kann, empfehlen wir beim ersten Besuch eine vorherige Rücksprache:
Helmut Eckermann, Tel.: 02 12 / 4 15 78
E-mail: info@amnesty-solingen.de