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Auftaktveranstaltung „Cities for Life“ erfolgreich

Die Resonanz war trotz starker Termin-Konkurrenz erfreulich gut. Etwa 30 Besucher fanden am 30. November – dem internationalen Tag gegen die Todesstrafe – den Weg in den Franziskus-Saal der Gemeinde St. Clemens, auch dank der grünen Beleuchtung der Kirchenfenster, die Frank Göllmann inszeniert hatte.

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Aufwühlende Theateraufführung gegen die Spirale des Hasses

„Du sollst nicht hassen“ heißt die Biographie von Dr. Izzledin Abueleish. Die Adaption für die Bühne: „Ich werde nicht hassen“. Das Ein-Personen-Stück berichtet aus der Ich-Perspektive des palästinensischen Frauenarztes, der in Israel arbeitete, um seinen beruflichen Traum zu verwirklichen, der aber auch seinen palästinensischen Landsleuten zu einem besseren Leben verhelfen wollte. Er scheiterte in Gaza an der Hamas, in Israel an der Willkür der Behörden, die ihn immer wieder schikanierten. Michael Morgenstern vom Ali Jalaly-Ensemble verkörperte diesen Menschen zwischen Begeisterung und blanker Verzweiflung mit einer Intensität, die das Publikum erschütterte. 70 Besucher waren am 23. November in die Evangelische Stadtkirche Ohligs gekommen, um die Geschichte von Dr. Abueleish zu sehen. Amnesty International hatte zusammen mit der Theatergruppe Gaudium der Kirchengemeinde dazu eingeladen.

Vom kleinen Jungen, der sich zerreißt zwischen dem Wunsch, zur Schule zu gehen und der Notwendigkeit seine bitterarme Familie durch Arbeiten zu unterstützen, bis hin zum erfolgreichen Mediziner, der Einladungen nach Harvard erhält und von seinen israelischen Kollegen geschätzt wird, tänzelt Abueleish immer wieder glückselig durch sein Leben, wenn er Unterstützung von anderen erfährt, schluckt den Ärger runter, wenn er grundlos schikaniert wird. Unerträglich wird es, als er an Checkpoints stundenlang festgehalten wird während seine Frau im Sterben liegt. Der Wettlauf gegen die Zeit ist ein Albtraum, der ihn immer wieder heimsucht. Doch der eine Verlust ist kaum verwunden, da wird sein Haus vom israelischen Militär bombardiert. Drei seiner Töchter und eine Nichte kommen ums Leben.

Abueleish weigert sich an dieser Stelle, sich in die Spirale des Hasses zu begeben. Er nimmt ein Angebot aus Canada an, verlässt Gaza und gründet eine Friedensstiftung, die sich für bessere Bildungschancen von Mädchen und Frauen einsetzt. Der Schauspieler Michael Morgenstern setzte sich am Ende des Stückes vor das Publikum und sagte: „Es ist an der Zeit, sich hinzusetzen und miteinander zu reden.“

Nach minutenlangem Applaus kamen die ersten Fragen: „Wie gehen Sie damit um, so etwas zu spielen?“ Ein junger Mann, der erst seit wenigen Jahren in Solingen lebt, berichtete: „Ich habe genau so etwas erlebt. Ich habe diese Bilder immer im Kopf.“ Trotz der Hölle, die Morgenstern greifbar machte, blieb der Eindruck, dass menschliche Begegnung heilen kann und das auch an diesem Abend ein Stück weit passierte.

 

Cities for Life – Städte gegen die Todesstrafe

Die Solinger Gruppe von Amnesty International hat die Stadt Solingen angeregt, dem Bündnis „Cities for Life – Städte gegen die Todesstrafe“ beizutreten. Am 30. November 2017 beschloss der Stadtrat einstimmig, sich der Initiative der katholischen Laienorganisation Sant‘Egidio anzuschließen. Zum ersten Mal nimmt Solingen nun am 30. November 2018 am internationalen Tag der Städte gegen die Todesstrafe teil. Weltweit werden an diesem Abend markante öffentliche Gebäude grün angestrahlt und kulturelle Veranstaltungen organisiert.

In diesem Jahr richten wir den Abend in Kooperation mit der Pfarreiengemeinschaft Solingen MiNor, dem Katholikenrat Solingen und dem Katholischen Bildungswerk Wuppertal/Solingen/Remscheid aus. Der Lichtkünstler Frank Göllmann wird die Kirchenfenster von St. Clemens mit grünen Lichtstreifen in Szene setzen. Cities for Life – Städte gegen die Todesstrafe weiterlesen

Theater: Ich werde nicht hassen

Die Solinger Gruppe von Amnesty International und die Theaterwerkstatt Gaudium der Evangelischen Kirchengemeinde Ohligs präsentieren das Stück „Ich werde nicht hassen“ nach der Biographie von Dr. Izzeldin Abueleish.

FREITAG, 23. NOVEMBER 2018, 19:30 UHR
Einlass ab 19:00 Uhr
Stadtkirche Ohligs, Wittenbergstr. 4, 42697 Solingen
Schüler*innen bis 18 Jahre 7,- €, Erwachsene 13,- €

Dr. Izzeldin Abuelaish war der erste palästinensische Arzt, der jemals an einem israelischen Krankenhaus arbeitete.

2009 töteten zwei israelische Granaten in Gaza drei seiner Töchter und eine Nichte. Der aufgelöste Vater berichtet live im israelischen Fernsehen: »Unser Haus wurde bombardiert, meine Töchter sind tot. Oh Gott, was haben wir getan?«

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Film und Vortrag in der VHS

Im Herbst finden zwei Veranstaltungen in Kooperation mit der Bergischen VHS statt.

Am 26. September 2018 um 19 Uhr zeigen wir im Forum der VHS den preisgekrönten Dokumentarfilm „Taxi Teheran“ (Goldener Bär für den Besten Film, Berlinale 2015; Human Rights Award der beiden christlichen Medienorganisationen WAAC und SIGNIS) des iranischen Regisseurs Jafar Panahi. Er drehte den Film trotz Berufsverbots im Iran. Als Fahrer unterhält er sich mit Iranerinnen und Iranern aus allen Gesellschaftsschichten die zu ihm ins Taxi steigen.

Im Anschluss an den Film steht Gholamreza Amani für Fragen zur Verfügung. Der Solinger kam 1988 nach dem Abitur aus dem Iran. Nach seinem erfolgreichen Asylantrag machte er sich zunächst selbständig, schloss aber später eine Ausbildung zum Werkzeugmacher bei der Firma Hammerstein ab. Er ist heute ehrenamtlich bei der Flüchtlingshilfe Solingen tätig. Hier hat er eine multinationale Fußballmannschaft zusammengestellt, die in der nächsten Saison in der 3. Kreisklasse Solingen antreten wird.

Am 29. Oktober 2018 um 18 Uhr wird Hans-Willi Döpp ebenfalls im Forum der VHS über seine Brasilienreise berichten, die ihn zu bedrohten indigenen Völkern im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso del Sul führte. Der Vortrag wird durch Foto- und Videoeinspielungen ergänzt und zeigt den Kampf um Brasiliens letzte Wälder durch die Guarani-Kaiowá. Sie sind vor allem durch Sojaanbau für den globalen Norden bedroht. Menschenrechtsverletzungen bis hin zu Mord werden so gut wie gar nicht verfolgt.

Beide Veranstaltungen sind kostenlos. Um Spenden wird gebeten.

Leben braucht Vielfalt 2018

Wir stehen in den Startlöchern für Leben braucht Vielfalt. Am 15. September 2018 gibt es an unserem Stand Turnbeutel (fair trade und bio, mit Amnesty-Logo), die frei oder mit Schablonen bemalt werden können. Außerdem haben wir mit Unterstützung von Sabine Schulz-Wolff im Botanischen Garten mit einem besonderen Verfahren Blüten direkt auf die Beutel gedruckt. Diese Natur-Kunstwerke können gegen Spende erworben werden. Wer sich konkret für Menschenrechte engagieren möchte, kann sich an unserem Stand über die aktuelle Kampagne „Mut braucht Schutz“ informieren.

NEU: Leben braucht Vielfalt findet erstmals Am Neumarkt statt! Wir sind von 11-17 Uhr vor Ort.