Auch 2014 zeigt die Solinger Gruppe von Amnesty International wieder Filme, die verschiedene Menschenrechte thematisieren.
In diesem Jahr legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf den Dialog. Wir laden Sie ein, mit uns und sachkundigen Referentinnen und Referenten anschließend zu diskutieren und nachzufragen. Denn die Erfahrung von Amnesty International zeigt: es kann sich etwas bewegen. Immer dann, wenn Menschen über Menschenrechte sprechen. Wenn die Öffentlichkeit nicht weg- sondern hinschaut.
2014 zeigen wir in Kooperation mit der Bergischen VHS Solingen 2 Spielfilme und 2 Dokumentarfilme. Die Termine sind jeweils:
Dienstags, 19 Uhr im Forum der Bergischen VHS, Mummstr. 10
Laudatio zum 65. Geburtstag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
Liebe Jubilarin!
Nun bist Du am 10. Dezember 2013 65 Jahre alt geworden und hast damit das Rentenalter erreicht. Herzlichen Glückwunsch! Im Unterschied zur menschlichen Arbeitswelt kannst Du auf volle 65 Jahre Lebensarbeitszeit mit 24-Stunden-Tag zurückblicken. Rekord! Doch in die Geburtstagsfeierlichkeiten müssen wir leider einen Wermutstropfen gießen: Solltest Du nämlich einen Rentenantrag gestellt haben, so muss dieser abgelehnt werden. Begründung: Die Menschenrechte werden noch immer weltweit missachtet. Bis auf Weiteres ist also Arbeitsverlängerung angesagt. Wir hätten Dir dies ursprünglich erst am Schluss dieser Laudatio mitteilen wollen, wir fanden es jedoch ehrlicher, Dir von Anfang an reinen Wein einzuschenken. Das Lob für Deine bisherigen Leistungen und Erfolge, von denen wir im Folgenden einige hervorheben, genießt Du hoffentlich, und sie mögen Dir die Motivation und Kraft für die Weiterarbeit verleihen!
In den letzten 65 Jahren ist nicht zuletzt dank Deiner dreißig Artikel, die zunehmend stärker im Bewusstsein der Menschheit und auch der Regierenden verankert wurden, einiges Positive erreicht worden:
Die Anzahl der Staaten, in denen Todesurteile gefällt und vollstreckt werden, ist drastisch zurückgegangen, der Anteil der Gegner der Todesstrafe ist erheblich gestiegen.
Dies gilt auch für die Folter und andere Formen unmenschlicher und erniedrigender Behandlung. Bekannt gewordene Fälle von Folter lösen weltweit Empörung aus, Folter schadet Staaten, in denen gefoltert wird.
Staaten können sich heute die Unterdrückung der Meinungsfreiheit, Religion oder Weltanschauung ihrer Bürger sowie die Diskriminierung von Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ihrer ethnischen oder sozialen Herkunft, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung zumindest weniger leisten, u. a. weil sie öffentlich gemacht werden. In diesem Zusammenhang erinnern wir an das Zusammentreffen zweier Ereignisse am 10. Dezember 2013: Deines Geburtstags und der Trauerzeromonie für Nelson Mandela, der sich in Deinem Sinne sein Leben lang für die Verwirklichung der Menschenrechte, insbesondere für die Gleichheit aller Menschen, eingesetzt hat.
In einigen Staaten wurden die Menschenrechte sogar in der Verfassung verankert, u. a. bereits 1949 im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, das in Artikel 1 mit der programmatischen Formulierung „Die Würde des Menschen ist unantastbar […]“ beginnt. In den Jahren nach 1948 bis heute sind weitere rechtlich verbindliche internationale Menschenrechtsverträge und -konventionen beschlossen und von zahlreichen Parlamenten ratifiziert worden. Darauf können sich Menschen, deren Rechte beschnitten oder die unterdrückt und verfolgt werden, berufen. In Europa kann man in Menschenrechtsangelegenheiten seine Beschwerde beim Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Den Haag einreichen, falls man mit dem Urteil eines nationalen Gerichts nicht einverstanden ist. Bereits in zahlreichen Fällen mussten sich nationale Gerichte dem Urteil aus Den Haag beugen.
Im schulischen und außerschulischen Bereich gehört das Thema Menschenrechte zunehmend zum Kernbereich der politischen Bildung.
Nun zuletzt hast Du, liebe Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, wesentlich zur Gründung von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International (AI) beigetragen, die für ihre Arbeit 1977 den Friedensnobelpreis erhielt.
Doch auf dem Erreichten dürfen Du und wir nicht ausruhen. Die Menschenrechte werden noch immer tagtäglich verletzt. Gut dokumentiert ist dieser Missstand in den Jahresberichten von Amnesty International. So werden im „Amnesty International Report 2013 zur weltweiten Lage der Menschenrechte“ (Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-000837-4) Menschenrechtsverletzungen in 159 Staaten dokumentiert. Das sind vier Fünftel aller Staaten, wobei es zu bedenken gilt, dass AI ausschließlich Staaten bzw. Menschenrechtsverletzungen aufführt, für die sichere Daten vorliegen. Übrigens kommt auch Deutschland im Bericht nicht ungeschoren davon (S. 112 ff.). Beanstandet wird u. a. die Flüchtlings- und Asylpolitik. So nebenbei sind wir nun bei einer der noch unbewältigten Aufgaben angelangt, die mit Deiner Hilfe, liebe Erklärung der Menschenrechte, angegangen werden kann:
der Verbesserung der oft zum Himmel schreienden Not der Flüchtlinge weltweit (Stichwort Lampedusa!) und der notwendigen Sensibilisierung der gesamten Weltgemeinschaft für die Lösung dieses Problems, wozu auch die Analyse und Bekämpfung der Ursachen gehört: Verarmung aufgrund ungerechter Verteilung (u. a. Landraub), politische und gesellschaftliche Ausgrenzung, Unterdrückung und Verfolgung, (Bürger-)Kriege, die nicht zuletzt durch Rüstungsexporte erst ermöglicht werden, negative Auswirkungen des Klimawandels u.v.a.m.
Ein nicht nur in diktatorischen und autoritären Staaten begegnendes Phänomen ist die Einschränkung der Grundrechte. Vor einigen Jahren hätte es wohl kaum jemand für möglich gehalten, dass auch in Demokratien durch die neuen Kommunikations-Technologien massive Verletzungen der Persönlichkeitsrechte begangen werden, wie sie u. a. die US-amerikanischen und britischen Geheimdienste durchführen. Bei allen Verteidigern der Menschenrechte müssten spätestens jetzt die Alarmglocken läuten!
Fazit: Es gibt noch viel zu tun!
Liebe Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, am Schluss unserer Laudatio – wir hätten noch weitere „Baustellen“ für Dich und uns benennen können… – danken wir Dir noch einmal dafür, dass es Dich gibt und Du bereits so lange gearbeitet hast. Wir sind darauf angewiesen, dass Du weiter machst!
Es grüßen Dich
die Mitglieder Solinger Gruppe von Amnesty International
Es war ja eine schwierige Geburt 1948 in Paris und Du hattest es nicht immer einfach in Deinem bisherigen Leben, aber wir sind doch heilfroh, dass es Dich gibt und möchten Dich auf Deinem Weg weiterhin unterstützen!
Wer eine Karte schreiben möchte, kann sich übrigens noch bis zum 16. Dezember am diesjährigen Amnesty-Briefmarathon beteiligen und Menschen unterstützen, die unsere Stimme brauchen! https://www.briefmarathon.de/
Auch in diesem Jahr ist die Solinger Gruppe von Amnesty International beim Ohligser Weihnachtsdürpel am Start. Anders als in den letzten Jahren findet der Weihnachtsmarkt diesmal nicht in der Fußgängerzone sondern in gemütlicher Runde im Wittenbergpark hinter der evangelischen Kirche statt.
Besuchen Sie unsere Hütte: Wir haben wieder selbst gemachte Plätzchen und Marmeladen für Sie. Der Erlös aus dem Verkauf kommt unserer Arbeit im Einsatz für die Menschenrechte zugute.
Nach dem ersten Info-Gespräch bei der Redaktionssitzung der karl-Jugendredation des Solinger Tageblatts haben wir jetzt einen neuen Termin, um konkret in die Arbeit am Audioguide für den Pfad der Menschenrechte einzusteigen.
Wir würden uns gerne am Mittwoch, den 13. Novemberum 19 Uhr im Jump-Inan der Konrad-Adenauer-Str. 66 treffen.
Willkommen sind Jugendliche ab 14 Jahren, auch Neueinsteiger!
Wir werden an dem Abend den Pfad und die Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Einzelnen vorstellen. Vielleicht habt Ihr vorher schonmal Zeit, an der Korkenziehertrasse zwischen Sportplatz und Vogelsang vorbeizuschauen. Bei Bedarf können wir dann gerne noch einen gemeinsamen Wochenendtermin vereinbaren, um uns den Pfad bei Tageslicht anzusehen.
Es wäre toll, wenn sich an dem Abend schon erste Themen verteilen ließen, an denen Ihr arbeiten möchtet. In welchem Rhythmus wir uns dann weiter treffen, werden wir ebenfalls an dem Abend besprechen.
Das diesjährige Motto des Kultur- und Umweltfests „Leben braucht Vielfalt“ war ein Aufruf, den Mevlüde Genc kurz nach dem Brandanschlag auf ihre Familie vor 20 Jahren an alle Menschen richtete: „Lasst uns Freunde sein!“
Wir haben dieses Motto zum Anlass genommen, wieder einmal Post für Johan zu sammeln. Johan Teterissa ist ein Häftling aus Indonesien, den wir seit mehreren Jahren „betreuen“, das heisst, die Regierung immer wieder daran erinnern, dass Amnesty International den ehemaligen Lehrer für einen politischen Gefangenen hält, der lediglich sein Recht auf freie Meinungsäußerung in friedlicher Weise wahrgenommen hat.
Danke an 34 Unterzeichner, die sich für Johan mit ihrer Postkarte eingesetzt haben!
Außerdem haben wir zwei weitere Banner für die Aktion “500 Nofreteten für Ägyptens Zukunft” bemalt, die im Januar aus ganz Deutschland in Berlin zu einer Kundgebung zusammengebracht werden, um auf die Situation der Frauenrechte in Ägypten aufmerksam zu machen. Danke auch hier an alle fleissigen Maler!