Tja, bei diesem Lächeln waren die Rosen für die Damen von Welt am Sonntag natürlich ruckzuck weg. Christian Beier vom Solinger Tageblatt kam glücklicherweise früh genug vorbei, um noch ein paar abzulichten. Das „Frühlingserwachen“ der Ohligser Werbegemeinschaft bot bei Supersonnenwetter mal wieder eine tolle Kulisse für unseren Infostand am Weltfrauentag, die Fußgängerzone war rappelvoll. Wer sich vor Ort nicht entscheiden konnte die Petition gegen das absolute Abtreibungsverbot in El Salvador zu unterschreiben, kann das gerne online nachholen:
Schön auch, dass unser Rollup für Johan Teterissa für Aufmerksamkeit sorgte. Einige Passanten sprachen uns an und fragten nach dem Stand der Dinge. Leider entwickelt sich die Situation unter dem neuen indonesischen Präsidenten und Hoffnungsträger Joko Widodo nicht wie von Menschenrechtsorganisationen erhofft. Momentan zielt er vor allem auf die Innenpolitik ab und versucht als starker Mann gegen Korruption Härte zu zeigen, was zwar prinzipiell begrüßenswert ist, aber auch dazu führt, dass die Situation politischer Gefangener wie Johan Teterissa ganz unten auf seiner Agenda stehen. Aber wir bleiben natürlich dran!
Auch in diesem Jahr sind wir wieder beim „Frühlingserwachen“ in Ohligs mit einem Infostand vertreten. Da der verkaufsoffene Sonntag am 8. März auf den Internationalen Frauentag fällt, steht für uns natürlich das Thema „Frauenrechte“ im Mittelpunkt.
Amnesty International hat vor kurzem eine Petition gegen das absolute Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen in El Salvador veröffentlicht. Die Kriminalisierung der betroffenen Frauen kann zum einen lebensbedrohliche Konsequenzen nach sich ziehen, wenn es zu Komplikationen während der Schwangerschaft kommt. Zum anderen geraten aber auch Frauen mit Frühgeburten unter Verdacht, einen illegalen Abbruch begangen zu haben.
Ab 11 Uhr findet Ihr uns in der Nähe des Ohligser Markts. Wir sammeln Unterschriften für die Frauen in El Salvador, beteiligen uns am Büchermarkt und haben zum Weltfrauentag natürlich für die Damenwelt ein Fair-Trade-Röschen übrig. Wir hoffen auf ebenso tolles Sonnenscheinwetter wie im letzten Jahr!
Wir sind entsetzt über das gestrige Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo und trauern mit den Familien, Freunden und Kollegen der Ermordeten. Es war ein gezieltes, barbarisches Attentat auf die Meinungsfreiheit und auf die Pressefreiheit. Wir zeigen uns solidarisch mit allen, die wegen der Wahrnehmung dieser Rechte bedroht sind und mit denjenigen, die sich weltweit für die Freiheitsrechte aller Menschen einsetzen, gleich welcher Religion oder Herkunft.
Zum zweiten Mal fand der Ohligser Weihnachtsdürpel im stimmungsvoll beleuchteten Park neben der evangelischen Kirche statt. Wir waren wie jedes Jahr mit selbstegmachter Marmelade, Plätzchen und dem beliebten Kuchen im Glas am Start. Unterschriftenlisten, Spendendose und die neuen Amnesty-Jahreskalender durften natürlich auch nicht fehlen. So verbinden wir gerne das Adventliche mit dem Hilfreichen. Danke auch an die vielen Besucher, die was Leckeres mitgenommen und ihre Unterschriften dagelassen haben! Wir freuen uns aufs nächste Jahr und wünschen eine schöne Adventszeit!
Am 2. Dezember hatten wir Prof. Heiner Roetz und Dr. Tania Becker zu unserem Film-Abend über Ai Weiwei zu Gast. Ein spannendes und nachdenkliches Gespräch bildete den Schlusspunkt unserer diesjährigen Filmreihe „Kino für Menschenrechte“. Besonderer Dank gilt allen Referent_innen, die sich 2014 Zeit für die Fragen unseres Publikums genommen haben und natürlich auch den Besuchern, die sich darauf eingelassen haben.
„Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, hätte ich nicht gewusst, dass Katzen Türen öffnen können“, erzählt Ai Weiwei der Dokumentarfilmerin Alison Klayman. Im Atelier des chinesischen Konzeptkünstlers leben 39 Katzen, die darauf warten, dass ein Mensch ihnen die Türe nach draußen öffnet, während die vierzigste einfach auf die Klinke springt. Auch Ai Weiwei war jemand, der nicht darauf warten wollte, dass sich der chinesische Staat den Prinzipien der Demokratie und Meinungsfreiheit gegenüber öffnet. Er legte seinen Finger in die Wunden und bezahlte einen hohen Preis dafür.
Die Solinger Gruppe von Amnesty International zeigte „Ai Weiwei – never sorry“ am Dienstag Abend im Forum der VHS in der Reihe „Kino für Menschenrechte“ und hatte zwei Kenner der chinesischen Kunstszene zum anschließenden Gespräch zu Gast: Prof. Heiner Roetz von der Ruhruniversität Bochum und Dr. Tania Becker von der HU Berlin. Dass der chinesische Künstler mometan kein öffentliches Thema mehr ist, zeigte sich auch am schwachen Besucherinteresse. Gerade einmal 20 Stühle waren besetzt. „Im Film, der mit der Freilassung Ai Weiweis nach 3-monatiger Haft im Jahr 2011 endet, sehen wir noch einen optimistischen Menschen, der glaubt, etwas für sein Land erreichen zu können. Aber er ist heute ein gebrochener Mann, der immer noch unter Hausarrest steht und kaum mehr die Kraft für Interviews aufbringt“, erklärt die Kunstwissenschaftlerin Tania Becker. „Die Arbeit von Amnesty International und anderen Menschenrechtsorganisationen ist enorm wichtig“, betont Heiner Roetz. „Aufmerksamkeit ist der beste Schutz vor Willkür.“ Kritisch sieht der Sinologe relativistische Ansichten mancher Kollegen. „Da wird mit chinesischer Kultur argumentiert, der man keine westlichen Werte überstülpen könne. Wir sprechen hier aber von massiven Menschenrechtsverletzungen. Da geht es um einen Machtapparat, nicht um Kultur.“
Am Konzept der Kino-Reihe will die Amnesty-Gruppe auch 2015 festhalten. „Jeder Film wirft Fragen auf, und wir finden es sehr wichtig, dem Publikum nach der Vorführung ein Gespräch mit sachkundigen Referenten anzubieten“, so Helmut Eckermann, Sprecher der Gruppe. Im neuen Jahr geht es am 14. April mit dem Spielfilm „Geliebtes Leben“ aus Südafrika weiter.
Hinweis: Im ST erschien eine gekürzte Version des Textes von Daniela Tobias. Das Film-Programm für 2015 finden Sie HIER.
Menschenrechte verstehbar machen: ihre Bedeutung, ihre Notwendigkeit, ihre Verletzlichkeit. Filme sehen, die uns Einblicke geben in eine Welt jenseits unseres täglichen Horizonts.
Die Solinger Gruppe von Amnesty International zeigt auch 2015 wieder zwei Spielfilme und zwei Dokumentarfilme. Sie erzählen meistens nicht von der Sonnenseite des Lebens, aber oft von der Hoffnung und der Sinnhaftigkeit, nicht nachzulassen im Einsatz für die weltweite Umsetzung und Einhaltung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Wie im letzten Jahr legen wir wieder einen besonderen Schwerpunkt auf den Dialog. Wir laden Sie ein, nachzufragen und mit uns und den eingeladenen Referentinnen und Referenten zu diskutieren.
Denn die Erfahrung von Amnesty International zeigt: Es kann sich etwas bewegen. Immer dann, wenn Menschen über Menschenrechte sprechen. Wenn die Öffentlichkeit nicht weg-, sondern hinschaut.
Wann? Jeweils dienstags 19:00 Uhr Wo? Im Forum der Bergischen VHS Solingen, Mummstr. 10, 42651 Solingen
Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.
14. AprilGeliebtes Leben
Spielfilm, Südafrika/Deutschland 2010