Archiv der Kategorie: Allgemeines

Gruppentreffen im August entfällt

Unser Gruppentreffen im August fällt wegen der Urlaubszeit aus! Nächstes reguläres Treffen ist am 5. September.

Gruppentreffen finden in der Regel
jeden 1. Mittwoch im Monat um 19:30 Uhr statt:

Lebenshilfe im Südpark
Alexander-Coppel-Str. 19-21
Eingang zum Portugiesischen Zentrum, Seminarraum 1. Etage,
Aufzug vorhanden

Da sich gelegentlich ein Termin verschieben kann, bitten wir um vorherige Rücksprache: Helmut Eckermann, Tel.: 02 12 / 4 15 78, E-mail: info@amnesty-solingen.de

Polizeigesetz-Entwurf in NRW in der Kritik

Nachdem gerade erst in Bayern das hoch umstrittene neue Polizeiaufgabengesetz erlassen wurde, droht auch in NRW eine Verschärfung der Polizeigesetze, die die Grundlagen unseres Rechtsstaats in Frage stellt. „Es ist rechtsstaatlich und menschenrechtlich unzulässig, jemanden, der keine akute Gefahr darstellt und gegen den kein Strafverdacht vorliegt, überhaupt und dann auch noch über einen derart langen Zeitraum zu inhaftieren“, kritisiert Maria Scharlau, Expertin für Polizei und Menschenrechte bei Amnesty International in Deutschland. Eine ausführliche Stellungnahme von Amnesty findet sich hier: https://www.amnesty.de/informieren/aktuell/deutschland-amnesty-kritisiert-geplante-aenderung-des-polizeigesetzes-nordrhein

Am 7. Juli 2018 wird in Düsseldorf eine Großdemo gegen das neue Polizeigesetz stattfinden. Weitere Infos dazu: https://www.no-polizeigesetz-nrw.de/

Wir trauern um Franz-Josef Droste

Leider mussten wir diese Woche erfahren, dass unser Gruppen-Mitglied Franz-Josef Droste verstorben ist. Schon längere Zeit konnte er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr aktiv an unserer Gruppenarbeit teilnehmen.

Franz-Josef war seit dem Ende seiner Schulzeit überzeugtes Amnesty-Mitglied, stieß aber erst 2009 nach seiner Pensionierung zu unserer Gruppe. Er brachte sich sofort sehr engagiert beim Projekt „Pfad der Menschenrechte“ ein. Die Vermittlung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, auf der die Arbeit von Amnesty International fußt, war ihm ein wichtiges Anliegen. Um die Eröffnung des Menschenrechtspfads zu ermöglichen, ließ er bei der Stadtverwaltung und in den politischen Gremien nicht locker, bis ein Standort gefunden und eine Vereinbarung getroffen war. Im September 2012 konnte er zusammen mit unserer Gruppe die Einweihung in Anwesenheit des damaligen Oberbürgermeisters Norbert Feith und der Bezirksvertretung Wald an der Korkenziehertrasse in Höhe des Schulzentrums Vogelsang feiern.

Auch bei der Besetzung von Infoständen und anderen Veranstaltungen konnten wir immer auf Franz-Josefs Mithilfe zählen. Unsere Diskussionen bereicherte er durch seine dezidierte Haltung. Er war jemand, der Klartext redete und keine Ausreden gelten ließ. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren und wünschen seiner Familie viel Kraft.

Menschlichkeit

Die folgenden Texte über Menschenrechte haben Solinger Schülerinnen und Schüler geschrieben, die erst seit kurzem in unserer Stadt leben und die internationale Klasse des Mildred-Scheel-Berufskollegs besuchen. Am 9. November 2016, nach dem Gedenken an die Reichspogromnacht von 1938, in der auch in Solingen die Synagoge brannte und jüdische Mitbürger überfallen wurden, trugen die Jugendlichen ihre Texte im Theater und Konzerthaus Solingen vor. Hier setzen Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen jedes Jahr gemeinsam ein Zeichen gegen Hass und Rassismus und für ein friedliches Miteinander.

Das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Solingen hat 2017 eine Broschüre mit Texten und Fotos der Jugendlichen herausgebracht. In Kooperation mit der Pfarreiengemeinschaft Solingen-West enstand außerdem eine Ausstellung. Die Hefte sind kostenlos beim Kommunalen Integrationszentrum, Friedrichstr. 46 erhältlich. Kontakt: Michael Roden, Tel.: 0212 / 250 80 911, E-Mail: m.roden@solingen.de

Die Sprachaufnahmen entstanden im Herbst 2016 in einem Workshop des Projekts „Wenn aus Fremden Freunde werden“ des Jump-In (AWO Aqua).


Das Recht auf freie Meinungsäußerung

Menschenrechte sind wichtig und müssen von allen Menschen beachtet werden. Natürlich ist es auch notwendig und grundlegend, dass man
Ernährung bekommt, eine Wohnung hat und nicht getötet wird. Aber bisher war ich noch nie in Lebensgefahr, hatte immer etwas zu essen, eine Wohnung zum Leben und die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen.

Was, wie ich finde, nicht so gut umgesetzt wurde in meinem Heimatland China, war das Recht, dass man seine Meinung frei äußern darf. Deswegen ist mir dieses Recht am wichtigsten. Die Regierung will manchmal nur die positive Ansicht über sich hören, aber das ist unmöglich und eigentlich nicht gut für die Entwicklung des Landes, weil es noch nicht perfekt ist.

Die Regierung muss die Meinung von allen Menschen respektieren und über die negativen Meinungen nachdenken, dann kann die Gesellschaft besser und demokratischer sein. Alles in allem ist mir das Recht, dass man sich frei äußern darf, am wichtigsten und ich hoffe sehr, dass die Regierung auch zustimmt.

Jiani aus China


Jeder Mensch hat das Recht, eine Schule zu besuchen

Mir ist dieses Menschenrecht am wichtigsten, weil die Bildung die größte Waffe ist, mit der wir die Welt verändern können. Die folgenden Sätze kommen von NELSON MANDELA:

Wenn jemand gebildet ist, wird er wissen, was gut für ihn und für andere Menschen ist. So wird er nicht die Regeln brechen, sondern sie respektieren!

Bildung ist die Basis für ein gutes Leben. Wenn jemand zur Schule geht, dann versteht und lernt er viel. Das größte Problem ist Unwissenheit. Viele Menschen verhalten sich unmenschlich, weil sie ungebildet sind. Wenn wir Unmenschlichkeit bekämpfen wollen, müssen wir die Ignoranz besiegen.

Ich spreche Englisch, Arabisch und ein bisschen Deutsch und kann so viele Kulturen und Gedanken verstehen, weil meine Sprachkenntnisse mir helfen, viele Informationen aufzunehmen. Ohne Bildung kann ich nicht denken. Die Sprache ist die Kleidung der Gedanken.

Mohammed aus Somalia


Das Recht auf Freiheit

Die Freiheit ist mir das wichtigste Menschenrecht, denn wenn es in einem Land keine Freiheit gibt, wird in diesem Land kein Frieden und
keine Sicherheit herrschen. Außerdem werden wir Konflikte und Rassismus zwischen den Menschen sehen, wenn es die Diskriminierung und keine Gleichberechtigung durch die Regierung des Landes gibt.

Wegen der politischen Gründe und der fehlerhaften Verwaltung hatten einige Staaten Krieg und viele Leute starben oder wurden vertrieben. Ich habe auch mein Heimatland Syrien verlassen, weil es dort keine Sicherheit und Freiheit mehr gibt.

In Syrien ist seit ungefähr 5 Jahren Krieg. Niemand konnte nach draußen oder in die Schule gehen. Es gibt auch Entführungen und viele Leute sind obdachlos geworden. Deshalb konnte ich nicht mehr in Syrien bleiben. Zum Schluss meine ich, dass die Meinungsfreiheit respektiert werden muss. Ohne Meinungsaustausch gibt es keine Wahrheit.

Dilan aus Syrien


Jeder Mensch hat das Recht, eine Schule zu besuchen

Alle Kinder sollen gemeinsam zur Schule gehen dürfen, egal ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Lernen ist für alle Menschen wichtig. Auch wenn die Eltern wenig Geld haben.

Alle Menschen müssen die gleichen Bildungsmöglichkeiten haben. Jeder Mensch kann etwas lernen und sollte zur Schule gehen dürfen. Lernen kann ein gutes Leben in der Zukunft schaffen. Kein Mensch wird ausgeschlossen, egal ob man eine Behinderung hat, arm ist oder aus einem anderen Land kommt.

Ein Beispiel: In Entwicklungsländern können viele Kinder nicht die Schule besuchen, weil die Gebühr sehr hoch ist. Es gibt die Privatschule und die staatliche Schule. In beiden Schulen muss man Geld bezahlen für die Schuluniform und den Schulbedarf. Die staatliche Schule kostet viel weniger Geld als die Privatschule. Trotzdem können viele Kinder nicht die Schule besuchen.

Die Bildung von Kindern hat Spiralwirkung. Das bedeutet, dass die Eltern, die selbst zur Schule gehen durften, auch dafür sorgen, dass ihre eigenen Kinder besser gebildet werden und bereit für die Zukunft sind. Ich finde, dass die Schule sehr wichtig in unserem Leben ist, weil man ohne Schule nicht seine Zukunft planen kann.

Mariam aus dem Libanon


Fotos: Daniela Tobias, photozeichen.de