Pfad der Menschenrechte in Solingen

Wir wollen einen Pfad der Menschenrechte in Solingen!

Menschenrechte — was heißt das überhaupt? Und wozu ein Pfad? Der Pfad soll helfen, genau das zu verdeutlichen: Was sind Menschenrechte — und was habe ich damit zu tun?

Die Arbeit von Amnesty basiert auf der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte„, die von den Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 verabschiedet wurde. Die bekanntesten Rechte daraus sind sicher das Recht auf Meinungsfreiheit oder die Pressefreiheit, aber auch das Recht auf Freiheit von Folter oder ein faires Gerichtsverfahren ist darin enthalten. Ebenso das Recht auf Asyl und das Recht auf Bildung. 30 Artikel umfasst die Erklärung insgesamt. Durch ihre Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen erkennen sie die fast 200 Staaten an — auf dem Papier, denn die Wirklichkeit sieht oft anders aus.

In Deutschland ist die Einhaltung der Menschenrechte gesellschaftlich schon weit verankert, aber das konkrete Wissen darum oft nur schwach: In einer Umfrage von 2004 konnten 17 Prozent der Befragten nicht einmal ein Menschenrecht nennen, im Durchschnitt wurden nur 2,8 von 30 Menschenrechten richtig genannt.

Auf dem Menschenrechtspfad sollen ansprechend gestaltete Tafeln an alle 30 Artikel der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ erinnern. OB Norbert Feith und die Jugendhilfe-Werkstatt haben bereits ihre Unterstützung für das Projekt signalisiert. Ein geeigneter Standort wird zu Zeit gesucht.

Menschenrechtspfade gibt es bereits in anderen Städten, z.B. in Bad Mergentheim und Backnang.

Geburtstagsfeier für Amnesty International

50 Jahre Amnesty PlakatDie Solinger Gruppe von Amnesty International feiert natürlich auch, wenn sich die Gründung der Menschenrechtsorganisation zum 50. Mal jährt. Die SchauspielerIn Dajana Berkenkopf und Uwe Dahlhaus („Ensemble Profan„) werden eine thematische Lesung halten und das Odessa Projekt mit Klezmer- und Balkanklängen für Stimmung sorgen.

Feiern auch Sie mit
am 13. November 2011
um 19 Uhr
im Gründer- und Technologiezentrum Solingen

Grünewalder Str. 29-31
42657 Solingen

Anmeldungen werden bereits entgegengenommen:
info@amnesty-solingen.de 

5x Kino für die Menschenrechte

Jeweils Dienstag 20 Uhr, VHS Solingen, Mummstr. 10. Eintritt frei – Spenden erlaubt.

13. September 2011: Football under Cover (Deutschland 2008, 86 Min.)
Die Spielerinnen der iranischen Fußballnationalmannschaft können es in punkto Leidenschaft mit jedem anderen Team der Welt aufnehmen. Was ihnen fehlt ist ein Team, gegen das sie spielen können. Eine Frauenmannschaft aus Berlin-Kreuzberg will das ändern …

20. September 2011: Los Herederos / Die Erben (Mexiko 2008, 91 Min., OmU)
In eindrücklichen Bildern schildert der mehrfach preisgekrönte Film des jungen Regisseurs Eugenio Polgovsky den Arbeitsalltag mexikanischer Kinder auf dem Land. Ihr Erbe: Fehlende Schulbildung.

27. September 2011: China Blue (USA 2005, 88 Min.)
Nichts im neuen China geht über einen Job. Selbst, wenn es eine Sklavenarbeit wie die in der Jeansfabrik ist, wo junge Frauen im Akkord für zwei Euro am Tag Hosen nähen dürfen. Regisseur Micha X. Peled schildert neben dem Alltag der Arbeiterinnen auch ihre Träume und Wünsche.

04. Oktober 2011: Soul Boy (Deutschland / Kenia 2010, 61 Min., Produktion: Tom Tykwer)
Ein Junge, ein Mädchen. Sieben geheimnisvolle Aufgaben. Eine magische Reise durch Kenia. Entstanden in einem Projekt mit Slumbewohnern aus Kibera, Nairobi.

11. Oktober 2011: Willkommen zuhause (Deutschland 2008, 90 Min.)
Wie gelingt es jemandem, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, sich in einem fremden Land zu Hause zu fühlen, ohne dass er die Sprache beherrscht, ohne die Möglichkeit, die Straße in Ruhe und Sicherheit zu betreten? Der Film begleitet aus Deutschland abgeschobene Roma im Kosovo.

50 Jahre Amnesty International – wie alles begann

Zwei portugiesische Studenten waren 1961 in Lissabon verhaftet worden, weil sie in einem Lokal deutlich hörbar auf die Freiheit angestoßen hatten. Diese Nachricht empörte den Londoner Rechtsanwalt Peter Benenson: Er konnte nicht länger zusehen, wie Menschen allein wegen ihrer Gesinnung ins Gefängnis gesperrt werden. Er wollte handeln. Also schrieb er einen langen Artikel, der am 28. Mai 1961 unter dem Titel „The Forgotten Prisoners“ in der britischen Zeitung „The Observer“ erschien. Darin machte Benenson auf das Schicksal von Gefangenen aufmerksam, die wegen ihrer politischen Einstellung inhaftiert, gefoltert und ermordet wurden. Der Anwalt rief die Leserinnen und Leser dazu auf, sich in Briefen an die Regierungen für diese Menschen einzusetzen. Damit war Amnesty International geboren.
Bereits zwei Monate nach der Gründung der internationalen Organisation nahm die deutsche Sektion ihre Arbeit auf. Zu ihren GründerInnen zählen die Autorin Carola Stern sowie der Journalist Gerd Ruge.
Aus der Aktion von Peter Benenson ist eine globale Organisation entstanden. Inzwischen engagieren sich über 2,2 Millionen Menschen in mehr als 150 Ländern mit Amnesty International für die Menschenrechte.
Mehr zur Geschichte von Amnesty International gibt es hier.

ST-Bericht vom 5. August

Das Solinger Tageblatt berichtete am 5. August im Artikel „Pfad für Menschenrechte zum 50.“ über die Arbeit unserer Amnesty-Gruppe und die anstehenden Planungen zum Gründungsjubiläum von Amnesty International.

„Unser Hauptprojekt derzeit ist die Jubiläumsfeier zu 50 Jahren Amnesty“, sagt Franz-Josef Droste. Am 13. November soll dazu im Gründer- und Technologiezentrum eine große Party steigen, mit Odessa-Projekt, der Band für gute Laune aus Remscheid, und mit Lesungen zum Thema Menschenrechte, gesprochen von Uwe Dahlhaus und Dana Berkenkopf. „Dazu müssen wir jetzt nach Texten suchen“, erzählt Droste schmunzelnd und verweist auf den Stapel Bücher, der auf dem Café-Tisch liegt.

Ein weiterer Plan der Gruppe: Einen Menschenrechtspfad errichten. In Zusammenarbeit mit der Jugendberufshilfe sollen 15 Tafeln mit den insgesamt 30 Artikeln der Menschenrechtskonvention von 1948 aufgestellt werden, so wie schon in sieben weiteren Städten Deutschlands.

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ST-Artikel 5.8.2011
Setzen sich weltweit für politische Gefangene und für Menschenrechte ein: Susanne Möller (von links), Franz-Josef Droste, Ursel Ullmann, Vera Günther, Helmut Eckermann, Durdane Karaagac. Foto: Uli Preuss