Archiv der Kategorie: Kino für Menschenrechte

Kino: Die Stimme meines Vaters

Foto: Perisan film

Am 21. November zeigen wir im Forum der VHS mit „Die Stimme meines Vaters“ den letzten Film aus der Reihe „Kino für Menschenrechte 2017“.

Die alte Basê wartet seit Jahren voll schmerzlicher Sehnsucht auf die Heimkehr ihres Sohnes Hasan. Wie einst der längst verstorbene Vater ist er von Haus und Heimat im Süden der Türkei weg gegangen, ohne zu hinterlassen wohin. Tag und Nacht hofft Basê mit jedem Geräusch von draußen, dass der Sohn durch die Tür tritt.

Bei den Vorbereitungen seines Auszugs aus dem elterlichen Haus fällt Mehmet, dem jüngeren Sohn, eines der Tonbänder in die Hände, das seine Mutter und er vor langer Zeit für den Vater besprochen hatten. Damals waren sie die einzige Möglichkeit zur Kommunikation. Telefon gab es nicht, er war noch zu klein zum Lesen und Schreiben, seine Mutter Analphabetin. Schmerzlich wird ihm bewusst, dass er seinen eigenen Vater nicht gekannt hat. Die einzige Chance, mehr über Mustafa zu erfahren, sieht er in den Tonbändern, doch Basê streitet deren Existenz konsequent ab. Je länger Mehmet nach den Bändern sucht, desto mehr erfährt er von der sich nur zögernd öffnenden Mutter aus der Vergangenheit seiner Familie.

Nach und nach fügen sich die Teile zu einem Puzzle zusammen, das Aufschluss darüber gibt, warum die Nachbarskinder Basê üble Streiche spielen, warum immer wieder bedrohliche Gestalten im Vorgarten stehen und nach Hasan fragen, warum die Mutter anonyme Anrufe erhält, bei denen sich niemand meldet. Und er beginnt zu verstehen,  warum Basê alles verdrängt, was an ihren Mann, seinen Vater erinnert.

Als Gesprächspartner für die anschließende Diskussionsrunde mit dem Publikum haben wir Ali Dogan eingeladen. Er ist Sprecher des Türkischen Volksvereins Solingen und Umgebung.

Die Stimme meines Vaters
Spielfilm, Türkei/Frankreich/Deutschland 2012
Regie: Orhan Eskiköy, Zeynel Dogan

Dienstag, 21. November 2017, 19:00 Uhr
Forum der Bergischen VHS Solingen, Mummstr. 10

Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

In Kooperation dem Christlich-Islamischen-Gesprächskreis und der Bergischen VHS Solingen.

Weitere Infos zur Filmreihe:
Kino für Menschenrechte 2017

Kino: Les mécréants – Die Ungläubigen

Foto: Moa Distribution

Am 19. September zeigen wir im Forum der VHS mit „Les mécréants – Die Ungläubigen“ den dritten Film aus der Reihe „Kino für Menschenrechte 2017“.

Auf Befehl ihres religiösen Anführers kidnappen drei junge Islamisten eine libertär eingestellte Schauspielgruppe, die gerade auf Tournee geht. Da die Kontakte der Entführer zu ihrer Organisation abbrechen, müssen sie sieben Tage mit ihren Gefangenen in einem abgelegenen Versteck verbringen.

Eine lange Zeit, in der beide Seiten gezwungen sind, sich näher kennen zu lernen. Auf der einen Seite Männer, die ihre elenden Lebensbedingungen satt haben und sich deshalb in religiösen Obskurantismus verrennen. Auf der anderen Seite Männer und Frauen, die zwar anderen Gesellschaftsschichten angehören, aber ebenso unter dem korrupten System leiden. Auch sie können mit ihren kulturellen Aktivitäten nicht mehr verändern als die anderen in ihrem Extremismus.

Diese Seiten begegnen sich in der Regel nicht und vermögen deshalb hinter dem Bart des einen und dem Minirock der anderen kaum den Menschen zu erkennen. Erst die ungewollte Nähe bringt sie dazu, bisherige Gewissheiten in Frage zu stellen.

Als Gesprächspartner für die anschließende Diskussionsrunde mit dem Publikum haben wir die muslimische Theologin Rabeya Müller eingeladen. Sie ist Gründungsmitglied des liberal-islamischen Bundes LIB e.V. und stellvertretende Vorsitzende des Zentrums für islamische Frauenforschung und Frauenförderung.

Les mécréants
Spielfilm, Marokko/Schweiz 2012, OmU
Regie: Mohcine Besri

Dienstag, 19. September 2017, 19:00 Uhr
Forum der Bergischen VHS Solingen, Mummstr. 10

Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

In Kooperation dem Christlich-Islamischen-Gesprächskreis und der Bergischen VHS Solingen.

Weitere Infos zur Filmreihe:
Kino für Menschenrechte 2017

Wir möchten noch darauf hinweisen, dass der Film in arabisch mit deutschen Untertiteln gezeigt wird und deswegen auch für Neu-Solinger aus den arabischen Ländern, die noch nicht so gut deutsch sprechen, besonders interessant ist. Wenn Sie entsprechende Menschen kennen, bringen Sie sie gerne mit!

Kino: Sonita

Foto: Rokhsareh Ghaem Maghami

Am 23. Mai zeigen wir im Forum der VHS mit „Sonita“ den zweiten Film aus der Reihe „Kino für Menschenrechte 2017“.

Wenn die 18-jährige Sonita es sich aussuchen dürfte, dann wären Michael Jackson ihr Vater und Rihanna ihre Mutter. Sonita stammt aus Afghanistan und lebt ohne ihre Familie in Teheran. Ihr sehnlichster Wunsch: eine berühmte Rapperin zu sein. Eine soziale Einrichtung unterstützt sie bei der Überwindung der Fluchttraumata und bei der Planung ihrer Zukunft, doch ihre Familie hat ganz andere Pläne: Sie plant, sie für 9000 $ an einen fremden Ehemann nach Afghanistan zu verkaufen und die Zeit drängt, da die Familie Geld braucht für die Hochzeit des Sohnes.

Um sich Zeit zu verschaffen für die Verwirklichung ihres Traumes, gelingt es Sonita, mit einer Geldzahlung vorerst die drohende Rückkehr nach Afghanistan zu verhindern. Diese Zeit nutzt sie, um in Teheran ein Musikvideo aufzunehmen und dieses auf youtube zu stellen. Der Clip ist ein furioser Aufruf gegen die Zwangsheirat und bekommt eine weltweite Aufmerksamkeit, die das Leben von Sonita entscheidend verändern wird.

Als Gesprächspartner für die anschließende Diskussionsrunde mit dem Publikum haben wir die Noor Abrahimkhail eingeladen. Er hat für das Goethe-Institut Kabul Mädchenschulen eingerichtet und musste deswegen vor der Verfolgung der Taliban fliehen. Er lebt seit 2014 in Solingen.

Sonita
Dokumentarfilm, Deutschland/Iran/Schweiz 2015, OmU
Regie: Rokhsareh Ghaem

Dienstag, 23. Mai 2017, 19:00 Uhr
Forum der Bergischen VHS Solingen, Mummstr. 10

Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

In Kooperation dem Christlich-Islamischen-Gesprächskreis und der Bergischen VHS Solingen.

Weitere Infos zur Filmreihe:
Kino für Menschenrechte 2017

Wir möchten noch darauf hinweisen, dass der Film in Original farsi/dari mit deutschen Untertiteln gezeigt wird und deswegen auch für Neu-Solinger aus dem Iran oder Afghanistan, die noch nicht so gut deutsch sprechen, besonders interessant ist. Wenn Sie entsprechende Menschen kennen, bringen Sie sie gerne mit!

Kino: 5 Jahre Leben

Am 14. März zeigt die Solinger Gruppe von Amnesty International den ersten Film aus der Reihe „Kino für Menschenrechte 2017“, die sich in diesem Jahr mit islamischen Themen und Ländern befasst.

Foto: Zorro Film GmbH

„5 Jahre Leben“, basierend auf der wahren Geschichte des Deutsch-Türken Murat Kurnaz, der insgesamt fünf Jahre als Gefangener der USA in Afghanistan und Guantanamo inhaftiert war, ist nicht nur die Chronik eines unvorstellbaren Missbrauchs, sondern zeigt auch den Überlebenswillen eines Mannes, dem man alles genommen hat.

Zugleich schildert der Film das Duell zweier außergewöhnlich starker Persönlichkeiten. Auf der einen Seite: Murat Kurnaz, der seinem Leben einen neuen Sinn geben wollte, als er sich dem Islam zuwandte und nach dem 11. September nach Pakistan aufbrach, um eine Koranschule zu besuchen. Auf der anderen Seite: Gail Holford, Verhörspezialist der US-Regierung, der alle Tricks von Manipulation bis Einschüchterung beherrscht und dessen Hauptziel es ist, Kurnaz ein Geständnis zu entlocken. Aber Kurnaz hat nichts zu gestehen. Er ist unschuldig. So verstreichen Monate – Monate voller psychischer und physischer Folter – bis Kurnaz begreift, dass seine Weigerung, ein Geständnis zu unterzeichnen, das Einzige ist, was ihm bleibt.

Als Gesprächspartner für die anschließende Diskussionsrunde mit dem Publikum haben wir die Erziehungswissenschaftlerin Sevdanur Özcan eingeladen. Sie ist Mitarbeiterin des Projekts „Wegweiser“ der Stadt Wuppertal, das sich mit Aufklärung und Radikalisierungsprävention befasst.

5 Jahren Leben
Spielfilm, Deutschland 2013
Regie: Stefan Schaller

Dienstag, 14. März 2017, 19:00 Uhr
Forum der Bergischen VHS Solingen, Mummstr. 10

Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

In Kooperation dem Christlich-Islamischen-Gesprächskreis und der Bergischen VHS Solingen.

Weitere Infos zur Filmreihe:
Kino für Menschenrechte 2017

Kino: All is well – Por aqui tudo bem

Am 22. November zeigt die Solinger Gruppe von Amnesty International den vierten Film aus der Reihe „Kino für Menschenrechte – Focus Africa“.

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Foto: Lx filmes

Um dem Bürgerkrieg in Angola zu entkommen, fliehen die 16-jährige Alda und ihre 17-jährige Schwester Maria im Spätsommer 1980 in die portugiesische Hauptstadt Lissabon. Mittellos und sich selbst überlassen warten die Schwestern verzweifelt auf ihre Mutter, die versprochen hatte, ihnen nach Europa zu folgen. Doch sie müssen schließlich lernen, alleine in einer ihnen völlig fremden Welt zurecht zu kommen. Konfrontiert mit alltäglichem Rassismus und Schreckensnachrichten aus ihrer Heimat entwickeln die beiden jungen Frauen beeindruckende Energien, um sich zu behaupten.

Das sensibel und ohne Larmoyanz inszenierte Spielfilmdebüt von Pocas Pascoal beruht auf eigenen Erfahrungen der Regisseurin. Sie wurde selbst mit ihrer Schwester in den 1980er Jahren aufgrund des Kriegs in Angola von ihrer Mutter nach Portugal geschickt, so wie Tausende junge Kriegsflüchtlinge.

Als Gesprächspartner für die anschließende Diskussionsrunde mit dem Publikum haben wir Ulrich Fehling eingeladen. Er ist Mitglied der Amnesty-Gruppe Gelsenkirchen und Gruppensprecher der Amnesty Kogruppe für die spanisch- und portugiesischsprachigen Länder Afrikas. Die Kogruppe ist Teil des Regionalverbunds Westafrika von Amnesty International.

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Spielfilm, Portugal 2012, 94 Minuten, OmU

Dienstag, 22. November 2016, 19:00 Uhr
Forum der Bergischen VHS Solingen, Mummstr. 10

Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Weitere Infos zur Filmreihe:
Focus Africa – Kino für Menschenrechte 2016

In Kooperation mit Afrika-nrw.net, Forum für Soziale Innovation und der Bergischen VHS Solingen.


Die Filmreihe „Kino für Menschenrechte“ wird sich 2017 in Kooperation mit dem Christlich-Islamischen-Gesprächskreis mit islamischen Themen und Ländern beschäftigen. Weitere Informationen zu den kommenden Filmen:

Kino für Menschenrechte 2017

Kino für Menschenrechte 2017

kino2017Menschenrechte verstehbar machen: ihre Bedeutung, ihre Notwendigkeit, ihre Verletzlichkeit. Filme sehen, die uns Einblicke geben in eine Welt jenseits unseres täglichen Horizonts.

Die Solinger Gruppe von Amnesty International zeigt auch 2017 wieder drei Spielfilme und einen Dokumentarfilm. Sie erzählen meistens nicht von der Sonnenseite des Lebens, aber oft von der Hoffnung und der Sinnhaftigkeit, nicht nachzulassen im Einsatz für die weltweite Umsetzung und Einhaltung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. In diesem Jahr legen wir in Kooperation mit dem Christliche-Islamischen Gesprächskreis den Schwerpunkt auf muslimische Länder und Themen. Wir laden Sie ein, nachzufragen und mit uns und den eingeladenen Referentinnen und Referenten zu diskutieren.

Denn die Erfahrung von Amnesty International zeigt: Es kann sich etwas bewegen. Immer dann, wenn Menschen über Menschenrechte sprechen. Wenn die Öffentlichkeit nicht weg-, sondern hinschaut.

Wann? Jeweils dienstags 19:00 Uhr
Wo? Im Forum der Bergischen VHS Solingen, Mummstr. 10, 42651 Solingen

Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

  • 14. März 5 Jahren Leben
    Spielfilm, Deutschland 2013
    Regie: Stefan Schaller
    FÜNF JAHRE LEBEN, basierend auf der wahren Geschichte des Deutsch-Türken Murat Kurnaz, der insgesamt fünf Jahre als Gefangener der USA in Afghanistan und Guantanamo inhaftiert war, ist nicht nur die Chronik eines unvorstellbaren Missbrauchs, sondern zeigt auch den Überlebenswillen eines Mannes, dem man alles genommen hat. Zugleich schildert der Film das Duell zweier außergewöhnlich starker Persönlichkeiten.
  • 23. Mai Sonita
    Dokumentarfilm, Deutschland/Iran/Schweiz 2015, OmU
    Regie: Rokhsareh Ghaem
    Sonita wäre gern so berühmt wie Rihanna, stattdessen droht ihr die Zwangsheirat mit einem fremden Mann. In wütenden Rap-Texten wehrt sich die 18-jährige Afghanin gegen ihr Schicksal und sorgt mit einem vielgeklickten Internetvideo für Aufsehen.
  • 19. September Les Mécréants
    Spielfilm, Marokko/Schweiz 2012, OmU
    Regie: Mohcine Besri
    Auf Befehl ihres religiösen Anführers kidnappen drei junge Islamisten eine Gruppe von libertär eingestellten Schauspieler/innen, die gerade mit ihrem neuen Theaterstück auf Tournee gehen. Da die Kontakte der Entführer zu ihrer Organisation abbrechen, müssen sie sieben Tage mit ihren Gefangenen in einem abgelegenen Versteck verbringen.
  • 21. November Die Stimme meines Vaters
    Spielfilm, Türkei/Deutschland/Frankreich 2012
    Regie: Orhan Eskiköy, Zeynel Dogan
    Die alte Basê wartet seit Jahren voll schmerzlicher Sehnsucht auf die Heimkehr ihres Sohnes Hasan. Wie einst der längst verstorbene Vater ist er von Haus und Heimat im Süden der Türkei weg gegangen, ohne zu hinterlassen wohin. Bei den Vorbereitungen seines Auszugs aus dem elterlichen Haus fällt Mehmet, dem jüngeren Sohn, eines der Tonbänder in die Hände, das seine Mutter und er vor langer Zeit für den Vater besprochen hatten.

Download Flyer: aiKino2017web.pdf