Archiv der Kategorie: Kino für Menschenrechte

Kino für Menschenrechte: Mustang

Am 23. November 2021 zeigen wir in Kooperation mit der Bergischen VHS Solingen den Spielfilm „Mustang“ von Deniz Gamze Ergüven.

Es ist Sommeranfang, und in einem Dorf im Norden der Türkei kehren Lale und ihre vier Schwestern von der Schule heim. Unschuldige Spiele mit den Jungs werden als Unsittlichkeit ausgelegt, was einen Skandal mit unvorhergesehenen Konsequenzen auslöst.

Das Haus der Familie wird zu einem Gefängnis, die Hausarbeit drängt die Schulaufgaben in den Hintergrund, und sogar Hochzeiten werden arrangiert. Angetrieben von ihrem Wunsch nach Freiheit, sprengen die fünf Schwestern die Grenzen, die ihnen auferlegt wurden.

„Mustang“
Spielfilm, Türkei/Deutschland/Frankreich/Katar 2015
97 Minuten
Regie: Deniz Gamze Ergüven

Dienstag, 23. November 2020, 18:00 Uhr
Forum der Bergischen VHS,
Mummstr. 10, 42651 Solingen

Der Eintritt ist frei.

 

Kino für Menschenrechte: ZENTRALFLUGHAFEN – THF

Am 28. September 2021 zeigen wir in Kooperation mit der Integrationsagentur des Diakonischen Werks Solingen den Dokumentarfilm „Zentralflughafen THF“ im Cobra Kulturzentrum.

„ZENTRALFLUGHAFEN – THF ist kein Film über Flüchtlinge, sondern über Gegensätze. Die in den sieben Hangars lebenden Geflüchteten träumen von einem Neuanfang, einem besseren Leben und einem Alltag in Deutschland, während draußen auf dem Feld mindestens so viele Bewohner der Stadt Berlin tagtäglich versuchen, ihrem Alltag zu entkommen. Regisseur Karim Aïnouz beobachtete über ein Jahr, wie er und seine Freunde eine erneute Reise unternehmen: Zwischen Hoffnung, Heimweh und Angst vor Abschiebung – und einer merkwürdigen Gewöhnung an das temporäre Zuhause.“

„Zentralflughafen THF“
Dokumentarfilm, Deutschland, Frankreich, Brasilien 2018
97 Minuten
Regie: Karim Aïnouz

Dienstag, 28. September 2021, 19.00 Uhr
Cobra Kulturzentrum,
Merscheider Str. 77-79, 42699 Solingen

Der Eintritt ist frei.

Quelle: Piffl Medien GmbH

Kino für Menschenrechte: Meister des Todes

Der Termin muss leider Corona-bedingt ausfallen!

Am 23. April 2020 zeigen wir in Kooperation mit der Bergischen VHS den Spielfilm „Meister des Todes“ von Daniel Harrich.

„In einem beschaulichen südwestdeutschen Städtchen arbeitet Peter Zierler beim Waffenhersteller HSW. Die Firma macht Exportgeschäfte mit fragwürdigen Kunden an der Grenze zur Illegalität. Bei einem Auslandsgeschäft muss Zierler mit ansehen, wie mit einem HSW-Gewehr auf junge Demonstrant/innen geschossen wird, und er entschließt sich, auszupacken.

Der Regisseur hat die Handlung auf reale Geschehnisse gestützt: Auf die Lieferung von Heckler und Koch nach Mexiko in den Jahren 2003 bis 2011, zu denen mehrere strafrechtliche Ermittlungen laufen.

„Meister des Todes“
Spielfilm, Deutschland/Mexico 2015
89 Minuten
Regie: Daniel Harrich

Mittwoch, 23. April 2020, 19:00 Uhr
Forum der Bergischen VHS,
Mummstr. 10, 42651 Solingen

Der Eintritt ist frei.

Kino für Menschenrechte: AGROKalypse

Foto: Marco Keller

Am 26. Februar 2020 zeigen wir in Kooperation mit der Bergischen VHS den Dokumentarfilm „AGROKALYPSE“ von Marco Keller.

„Die Urwaldlandschaft Brasiliens ist Schauplatz einer vom Mensch gemachten Tragödie. Dieses einzigartige, für uns alle lebenswichtige Ökosystem, wird Tag für Tag durch Sojafarmer zerstört. Vor allem kapitalkräftige, ausländische Großkonzerne sind verantwortlich für den täglichen Raubbau am Urwald und die Vertreibung der dort lebenden Menschen und Tiere. 

Der Dokumentarfilm „AGROkalypse – der Tag, an dem das Gensoja kam“ verfolgt den Weg der brasilianischen Sojabohne bis zu ihrem Ende als Tierfutter. In sehr persönlichen Porträts wird gezeigt, wie dabei die Ureinwohner Brasiliens von ihrem Land vertrieben werden, damit es immer mehr Anbauflächen gibt. Gleichzeitig begleitet die Kamera den Tofuhersteller Wolfgang Heck, der seit über 25 Jahren für den ökologischen Sojaanbau kämpft und für den es immer schwieriger wird in Brasilien nachhaltig mit Kleinbauern zusammenzuarbeiten.“

„AGROKalypse“
Dokumentarfilm, Deutschland 2016
60 Minuten
Regie: Marco Keller

Mittwoch, 26. Februar 2020, 19:00 Uhr
Forum der Bergischen VHS,
Mummstr. 10, 42651 Solingen

Der Eintritt ist frei.

Vorschau:

 

 

Kino für Menschenrechte: Raving Iran

Foto: Susanne Regina Meures

Am 22. Januar 2020 zeigen wir in Kooperation mit der Bergischen VHS den Dokumentarfilm „Raving Iran“ von Susanne Regina Meures.

„Arash und Anoosh arbeiten als DJs in Teherans Underground-Technoszene. Ohne Zukunftsaussichten und des ewigen Versteckspiels müde, planen sie unter gefährlichen Umständen einen letzten manischen Rave in der Wüste. Zurück in Teheran, versuchen sie ihr illegales Musikalbum ohne Bewilligung unter die Leute zu bringen. Als Anoosh an einer Party verhaftet wird, erlischt auch der letzte Funke Hoffnung. Doch dann erreicht sie ein Anruf aus Zürich von der größten Techno-Party der Welt. Die Euphorie in der Schweiz verflüchtigt sich jedoch schnell, als ihnen der Ernst der Lage bewusst wird.“

„Raving Iran“
Dokumentarfilm, Schweiz 2016
84 Minuten
Regie: Susanne Regina Meures

Mittwoch, 22. Januar 2020, 19:00 Uhr
Forum der Bergischen VHS,
Mummstr. 10, 42651 Solingen

Der Eintritt ist frei.

Vorschau:

 

 

Film-Projekt über den Kongo wühlt Zuschauer auf

Moderatorin Tina Adomako (2.v.l.) band in die Diskussion mit Dramaturgin Eva-Maria Bertschy (3.v.l.), Jimmy Kenga (links) und Ariane Bischof (rechts) auch das Publikum ein. Foto: Daniela Tobias

Wie sich das Publikum fühle, wollte Moderatorin Tina Adomako vor Beginn der Diskussionsrunde wissen. Traurig, ratlos, wütend, äußerten einige der etwa 40 Besucher, die sich den Dokumentarfilm „Das Kongo-Tribunal“ zuvor angesehen hatten. Die Solinger Gruppe von Amnesty International, der Arbeitskreis Bildung für nachhaltige Entwicklung und das Forum für soziale Innovation hatten das vielbeachtete Filmprojekt des Regisseurs Milo Rau im Bürgersaal der Stadtkirche am Fronhof gezeigt.

Die Dramaturgin des Films, Eva-Maria Bertschy, war für die anschließende Gesprächsrunde angereist und beantwortete zusammen mit Ariane Bischoff, der Nachhaltigkeitsbeauftragten der Stadt Solingen, und Jimmy Kenga von der Wuppertaler Initiative Africa 2000 die zahlreichen Fragen des Publikums.

Das fiktive Tribunal mit realen Betroffenen und Verantwortlichen fand 2015 gleichzeitig im Kongo und in Berlin statt und verhandelte Menschenrechtsverbrechen durch Großkonzerne und Milizen, die weder durch die kongolesische Regierung noch durch die Weltgemeinschaft verhindert oder sogar noch befördert wurden.

Ariane Bischoff setzte der gefühlten Machtlosigkeit entgegen, dass neben den Wirtschaftslobbyisten auch die Bürger ihren Einfluss durch Petitionen geltend machen können. „Derzeit gibt es eine Kampagne für ein wirksames Lieferkettengesetz, denn die Selbstverpflichtung der Unternehmen hat versagt.“

Eva-Maria Bertschy betonte, dass man Politiker auf allen Ebenen in die Pflicht nehmen müsse. „Die Verantwortung auf die Bürger und ihre Konsum­entscheidungen abzuwälzen hilft nicht weiter. Es müssen klare Regulierungen her und deren Einhaltung sichergestellt werden.“

Aus der Erfahrung von Amnesty International wisse man, dass Hartnäckigkeit sich am Ende auszahle, so Helmut Eckermann. Auch Jimmy Kenga hat die Hoffnung, dass sein Geburtsland Kongo sich weiter stabilisiert. Das Prinzip der Ausbeutung, das seit der Kolonialzeit besteht, müsse aber ein Ende haben.

Vor Ort hatte das inszenierte Tribunal reale Auswirkungen. So trat nach der Veröffentlichung des Films der Innenminister der Provinz zurück. Auch das EU-Parlament sah sich die Dokumentation an. „Gerne hätten wir ihn Vertretern von Großkonzernen gezeigt, aber dort gab es keine Bereitschaft“, bedauerte Eva-Maria Bertschy.