Archiv der Kategorie: Allgemeines

Geburtstags-Botschaft von Amnesty

Liebe Freunde und Unterstützer von Amnesty International,

Amnesty hat heute Geburtstag und ein wichtiges Anliegen, auf das  wir bereits in unserer Ausstellung „Stopp Folter“ hingewiesen haben:

„Sie wurden gefoltert, verfolgt und ihrer Existenz beraubt: Die Flüchtlinge, die nach Europa kommen, haben schreckliche Dinge erlebt, die sie alleine kaum verarbeiten, geschweige denn bewältigen können.

Gemeinsam mit der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF) unterstützt Amnesty International die professionelle Behandlung von Flüchtlingen und/oder Folteropfern.

Hierbei geht es um die Aufarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse, damit sie eine Chance auf eine lebenswerte Zukunft haben. Solche Zentren sind über das gesamte Bundesgebiet verteilt und stehen finanziell zumeist auf wackligen Füßen, denn die Ausgaben für medizinisches Personal, Dolmetscherinnen und Dolmetscher und Therapiemittel sind durch die Flüchtlingszahlen enorm angestiegen.

Aus diesem Grund brauchen wir Ihre Hilfe! Ihre Spende leistet einen direkten Beitrag zur Gesundheit und Integration der geflüchteten Menschen!

Anlässlich unseres 55. Geburtstages haben wir uns zum Ziel gesetzt, 55.555 Euro für Traumatisierte und Folteropfer zu sammeln.

Helfen Sie uns, unser Ziel zu erreichen! Spenden Sie jetzt:
www.amnesty.de/spenden

Für Ihre Unterstützung ein großes Dankeschön!

Ihr Oliver Reff

Unterstützerbetreuung“

Wir möchten außerdem die ehrenamtlich und professionell Engagierten in der Flüchtlingshilfe auf ein Web-Projekt der Solinger Psychiaterin Dr. Birgit Kracke hinweisen. Sie hat Informationen zum Lesen und Anhören in verschiedene Sprachen übersetzt, um Helfern und Betroffenen das Erkennen von traumatischen Belastungen zu ermöglichen und eine Art „Erste Hilfe“ anzubieten, solange keine fachärztliche Behandlung möglich ist:
http://www.refugee-trauma.help/

Außerdem gab es heute im „WDR2 Stichtag“ ein Beitrag zur Gründung von Amnesty International vor 55 Jahren:
http://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr2/wdr2-stichtag/index.html

Umzug in den Südpark

Alles neu im April: Nachdem unsere monatlichen Treffen viele Jahre im Café Courage stattfanden, verlegen wir unseren Treffpunkt ab dem 1. April in den Südpark. Im kreativen Umfeld der Güterhallen hoffen wir auf neue fruchtbare Kontakte und eine lebendige Nachbarschaft. Die Termine bleiben wie gehabt:

1. Mittwoch im Monat um 19:30 Uhr
Lebenshilfe im Südpark
Alexander-Coppel-Str. 19-21
Eingang zum Portugiesischen Zentrum, Seminarraum 1. Etage,
Aufzug vorhanden

Da sich gelegentlich ein Termin verschieben kann, empfehlen wir beim ersten Besuch eine vorherige Rücksprache:
Helmut Eckermann, Tel.: 02 12 / 4 15 78
E-mail: info@amnesty-solingen.de

Amnesty mit Oberleitung

AI-Bus_9900Seit dem 16. März fährt in Solingen ein O-Bus mit einem Banner von Amnesty International auf dem Heck durch Solingen:

„Seit über 50 Jahren leisten gewöhnliche Menschen außergewöhnliches. Auch Du kannst Großes bewegen. Sei dabei.“

Die Kampagne wurde 2011 zum 50-jährigen Bestehen der Menschenrechtsorganisation entwickelt und beschreibt aus unserer Sicht sehr treffend, wie aus dem Engagement Einzelner eine weltweite Bewegung entstehen kann, deren Einsatz Früchte trägt und unserer Stimme gegen Menschenrechtsverletzungen Gewicht verleiht. Leider ist es heute nötiger denn je, die politisch Verantwortlichen zur Achtung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte aufzurufen und Öffentlichkeit zu schaffen, wo versucht wird zu verschleiern.

Falls Ihnen der Amnesty-Bus im Solinger Stadtgebiet begegnet und Sie gerade eine Kamera zur Hand haben, würden wir uns über die Zusendung von weiteren „Beweisfotos“ sehr freuen!

AI-Bus_9900c

Liberté d’expression – Nous sommes Charlie

charlie-hebdo-anschlag-twitter-solidaritaet-je-suis-charlie-540x304Wir sind entsetzt über das gestrige Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo und trauern mit den Familien, Freunden und Kollegen der Ermordeten. Es war ein gezieltes, barbarisches Attentat auf die Meinungsfreiheit und auf die Pressefreiheit. Wir zeigen uns solidarisch mit allen, die wegen der Wahrnehmung dieser Rechte bedroht sind und mit denjenigen, die sich weltweit für die Freiheitsrechte aller Menschen einsetzen, gleich welcher Religion oder Herkunft.

Zahlreiche Reaktionen von Illustratoren aus aller Welt wurden heute auch von der Zeitung „Libération“ veröffentlicht: http://www.liberation.fr/societe/2015/01/07/l-hommage-des-dessinateurs-a-charlie_1175567


Motion art production company Eallin, Prague, for Amnesty International USA in celebration of AI’s 50th anniversary, 2011

Laudatio auf die Jubilarin

Laudatio zum 65. Geburtstag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

Liebe Jubilarin!

© Amnesty International
© Amnesty International

Nun bist Du am 10. Dezember 2013 65 Jahre alt geworden und hast damit das Rentenalter erreicht. Herzlichen Glückwunsch! Im Unterschied zur menschlichen Arbeitswelt kannst Du auf volle 65 Jahre Lebensarbeitszeit mit 24-Stunden-Tag zurückblicken. Rekord! Doch in die Geburtstagsfeierlichkeiten müssen wir leider einen Wermutstropfen gießen: Solltest Du nämlich einen Rentenantrag gestellt haben, so muss dieser abgelehnt werden. Begründung: Die Menschenrechte werden noch immer weltweit missachtet. Bis auf Weiteres ist also Arbeitsverlängerung angesagt. Wir hätten Dir dies ursprünglich erst am Schluss dieser Laudatio mitteilen wollen, wir fanden es jedoch ehrlicher, Dir von Anfang an reinen Wein einzuschenken. Das Lob für Deine bisherigen Leistungen und Erfolge, von denen wir im Folgenden einige hervorheben, genießt Du hoffentlich, und sie mögen Dir die Motivation und Kraft für die Weiterarbeit verleihen!

In den letzten 65 Jahren ist nicht zuletzt dank Deiner dreißig Artikel, die zunehmend stärker im Bewusstsein der Menschheit und auch der Regierenden verankert wurden, einiges Positive erreicht worden:

  • Die Anzahl der Staaten, in denen Todesurteile gefällt und vollstreckt werden, ist drastisch zurückgegangen, der Anteil der Gegner der Todesstrafe ist erheblich gestiegen.
  • Dies gilt auch für die Folter und andere Formen unmenschlicher und erniedrigender Behandlung. Bekannt gewordene Fälle von Folter lösen weltweit Empörung aus, Folter schadet Staaten, in denen gefoltert wird.
  • Nelson Mandela bei den Vereinten Nationen, 1990.: © UN Photo/P Sudhakaran
    Nelson Mandela bei den Vereinten Nationen, 1990.: © UN Photo/P Sudhakaran

    Staaten können sich heute die Unterdrückung der Meinungsfreiheit, Religion oder Weltanschauung ihrer Bürger sowie die Diskriminierung von Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ihrer ethnischen oder sozialen Herkunft, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung zumindest weniger leisten, u. a. weil sie öffentlich gemacht werden. In diesem Zusammenhang erinnern wir an das Zusammentreffen zweier Ereignisse am 10. Dezember 2013: Deines Geburtstags und der Trauerzeromonie für Nelson Mandela, der sich in Deinem Sinne sein Leben lang für die Verwirklichung der Menschenrechte, insbesondere für die Gleichheit aller Menschen, eingesetzt hat.

  • In einigen Staaten wurden die Menschenrechte sogar in der Verfassung verankert, u. a. bereits 1949 im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, das in Artikel 1 mit der programmatischen Formulierung „Die Würde des Menschen ist unantastbar […]“ beginnt. In den Jahren nach 1948 bis heute sind weitere rechtlich verbindliche internationale Menschenrechtsverträge und -konventionen beschlossen und von zahlreichen Parlamenten ratifiziert worden. Darauf können sich Menschen, deren Rechte beschnitten oder die unterdrückt und verfolgt werden, berufen. In Europa kann man in Menschenrechtsangelegenheiten seine Beschwerde beim Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Den Haag einreichen, falls man mit dem Urteil eines nationalen Gerichts nicht einverstanden ist. Bereits in zahlreichen Fällen mussten sich nationale Gerichte dem Urteil aus Den Haag beugen.
  • Im schulischen und außerschulischen Bereich gehört das Thema Menschenrechte zunehmend zum Kernbereich der politischen Bildung.
  • Nun zuletzt hast Du, liebe Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, wesentlich zur Gründung von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International (AI) beigetragen, die für ihre Arbeit 1977 den Friedensnobelpreis erhielt.

Doch auf dem Erreichten dürfen Du und wir nicht ausruhen. Die Menschenrechte werden noch immer tagtäglich verletzt. Gut dokumentiert ist dieser Missstand in den Jahresberichten von Amnesty International. So werden im „Amnesty International Report 2013 zur weltweiten Lage der Menschenrechte“ (Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-000837-4) Menschenrechtsverletzungen in 159 Staaten dokumentiert. Das sind vier Fünftel aller Staaten, wobei es zu bedenken gilt, dass AI ausschließlich Staaten bzw. Menschenrechtsverletzungen aufführt, für die sichere Daten vorliegen. Übrigens kommt auch Deutschland im Bericht nicht ungeschoren davon (S. 112 ff.). Beanstandet wird u. a. die Flüchtlings- und Asylpolitik. So nebenbei sind wir nun bei einer der noch unbewältigten Aufgaben angelangt, die mit Deiner Hilfe, liebe Erklärung der Menschenrechte, angegangen werden kann:

© Mary Turner
© Mary Turner
  • der Verbesserung der oft zum Himmel schreienden Not der Flüchtlinge weltweit (Stichwort Lampedusa!) und der notwendigen Sensibilisierung der gesamten Weltgemeinschaft für die Lösung dieses Problems, wozu auch die Analyse und Bekämpfung der Ursachen gehört: Verarmung aufgrund ungerechter Verteilung (u. a. Landraub), politische und gesellschaftliche Ausgrenzung, Unterdrückung und Verfolgung, (Bürger-)Kriege, die nicht zuletzt durch Rüstungsexporte erst ermöglicht werden, negative Auswirkungen des Klimawandels u.v.a.m.
  • Ein nicht nur in diktatorischen und autoritären Staaten begegnendes Phänomen ist die Einschränkung der Grundrechte. Vor einigen Jahren hätte es wohl kaum jemand für möglich gehalten, dass auch in Demokratien durch die neuen Kommunikations-Technologien massive Verletzungen der Persönlichkeitsrechte begangen werden, wie sie u. a. die US-amerikanischen und britischen Geheimdienste durchführen. Bei allen Verteidigern der Menschenrechte müssten spätestens jetzt die Alarmglocken läuten!

Fazit: Es gibt noch viel zu tun!

Liebe Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, am Schluss unserer Laudatio – wir hätten noch weitere „Baustellen“ für Dich und uns benennen können… – danken wir Dir noch einmal dafür, dass es Dich gibt und Du bereits so lange gearbeitet hast. Wir sind darauf angewiesen, dass Du weiter machst!

Es grüßen Dich

die Mitglieder Solinger Gruppe von Amnesty International

(Text: Bernhard Erkelenz)

Happy Birthday!

Happy birthday, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte! Alles Gute zum 65. Geburtstag wünscht die Solinger Gruppe von Amnesty International!

Es war ja eine schwierige Geburt 1948 in Paris und Du hattest es nicht immer einfach in Deinem bisherigen Leben, aber wir sind doch heilfroh, dass es Dich gibt und möchten Dich auf Deinem Weg weiterhin unterstützen!

Wer eine Karte schreiben möchte, kann sich übrigens noch bis zum 16. Dezember am diesjährigen Amnesty-Briefmarathon beteiligen und Menschen unterstützen, die unsere Stimme brauchen! https://www.briefmarathon.de/