Zweiter Film unserer Kino-Reihe

Es geht in unserem zweiten Film um den Tod zweier Rumänen in einem Feld nahe der deutsch-polnischen Grenze. Der 20 Jahre zurückliegende Fall verdeutlicht in seiner filmischen Revision durch Regisseur Philipp Scheffner das teilweise absurde Bild der Lebenssituation von Roma in Europa. Im Anschluss bieten wir eine Gesprächsrunde mit Roman Franz vom Landesverband der Sinti und Roma NRW an.

Filmposter Revision
Foto: pong film GmbH

13. Mai 2014, 19:00 Uhr im Forum der Bergischen VHS Solingen, Mummstr. 10
Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Revision
(Dokumentarfilm, Deutschland 2012, 106 Min.)

Am 29. Juni 1992 entdeckt ein Bauer zwei Körper in einem Getreidefeld in Mecklenburg-Vorpommern. Ermittlungen ergeben, dass es sich bei den Toten um rumänische Staatsbürger handelt. Sie werden bei dem Versuch, die EU-Außengrenze zu überschreiten, von Jägern erschossen. Diese geben an, die Menschen mit Wildschweinen verwechselt zu haben. Vier Jahre später beginnt der Prozess. Welcher der Jäger den tödlichen Schuss abgegeben hat, lässt sich nie beweisen. Das Urteil: Freispruch. dpa meldet: „Aus Rumänien ist niemand zur Urteilsverkündung angereist.“

In den Akten stehen die Namen und Adressen von Grigore Velcu und Eudache Calderar. Ihre Familien wussten nicht, dass jemals ein Prozess stattgefunden hat.

Mit REVISION wird ein juristisch abgeschlossener Kriminalfall einer filmischen Revision unterzogen, die Orte, Personen und Erinnerungen miteinander verknüpft und ein fragiles Geflecht aus Versionen und Perspektiven einer „europäischen Geschichte“ ergibt.

Als Referenten für anschließende Fragen und Gespräche konnten wir Roman Franz vom Landesverband der Sinti und Roma NRW gewinnen. Der 1982 gegründete Verband ist nicht nur Ansprechpartner für die in NRW lebenden Sinti und Roma sondern wirkt mit seiner Öffentlichkeitsarbeit auch den hartnäckigen Klischees und Halbwahrheiten über diese seit Jahrhunderten in Europa beheimatete Minderheit entgegen.

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